Nasse Badesachen & Co.

Nasse Badekleidung, die nach dem Schwimmen nicht direkt gewechselt wird, kann das Risiko für einen Harnwegsinfekt erhöhen. Auch das Sitzen auf kaltem Untergrund oder zu dünne Kleidung kann uns in puncto Blasenentzündung zum Verhängnis werden.

Der Grund: Bei Kälte wird die Durchblutung gedrosselt. Das betrifft auch die Schleimhäute der Harnwege. In der Folge gelangen weniger lokale Abwehrzellen dorthin, was es Bakterien leichter macht, sich in Blase oder Harnröhre festzusetzen.

Geschwächte körpereigene Abwehr

Ist das Immunsystem nicht in Form, haben Krankheitserreger leichtes Spiel – das gilt auch für die Erreger einer Blasenentzündung. „Immunsystem-Schädlinge“ wie Schlafmangel, Stress oder auch Genussgifte wie Alkohol und Zigaretten begünstigen somit indirekt auch die Entstehung einer Blasenentzündung.

Unzureichende Flüssigkeitszufuhr

Auch eine unzureichende Trinkmenge kann einer der Gründe für (wiederkehrende) Harnwegsinfekte sein. Denn ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, um Keime gründlich auszuspülen. Andernfalls können sie länger in den Harnwegen verbleiben und sich dort vermehren.

Falsche Gewohnheiten bei der Intimhygiene

Aggressive Seifen oder Intimsprays stören das natürliche Scheidenmilieu und können so das Eindringen und Anhaften von Erregern erleichtern. Alkalifreie Seife und warmes Wasser sind für den Intimbereich absolut ausreichend.

Ebenfalls wissenswert: Wer nach dem Toilettengang von hinten nach vorne wischt, kann Darmbakterien regelrecht in Richtung Harnröhre „transportieren“ – ein Harnwegsinfekt kann dann die Folge sein. Achten Sie deshalb immer auf die richtige Wischtechnik: von vorne nach hinten.

Antibiotika-Einnahme

Gerade für Frauen mit wiederkehrenden Blasenentzündungen lauert hier ein echter Teufelskreis:
Antibiotika töten nicht nur „schlechte“ Bakterien ab. Sie bekämpfen auch die „guten“ Keime, die zum Beispiel zur natürlichen Scheidenflora gehören. Auf diese Weise kann die Schutzfunktion der Scheidenflora gegen Krankheitserreger beeinträchtigt werden. Wenn also ein Harnwegsinfekt mit einem Antibiotikum behandelt wird, besteht die Gefahr, dass es aufgrund der gestörten Abwehrprozesse leichter zu einer erneuten Blasenentzündung kommt. Hinzu kommt, dass Antibiotika auch die Bakterien der Darmflora angreifen. In der Folge kann das natürliche Gleichgewicht der Darmbewohner empfindlich gestört werden. E.coli Bakterien können sich dann leicht vermehren – und genau diese Bakterien zählen zu den wichtigsten Erregern von Harnwegsinfekten.

Häufiger Geschlechtsverkehr

Der klangvolle Name „Honeymoon Zystitis“ steht für die gar nicht so romantische „Flitterwochen-Blasenentzündung“. Hintergrund ist der, dass häufiger Geschlechtsverkehr das Risiko für Harnwegsinfekte erhöht. Denn zum einen können die Erreger beim Sex regelrecht in die Scheide hineingerieben werden. Zum anderen kann die mechanische Beanspruchung der Schleimhäute dazu führen, dass ihre Abwehrfunktionen beeinträchtigt werden. Dann können die Bakterien besonders leicht über die Harnröhre in die Blase aufsteigen.

Wichtig: Wer diese unangenehme „Nebenwirkung“ vermeiden möchte, sollte innerhalb von 20 Minuten nach dem Sex zum Wasserlassen auf die Toilette gehen. Krankheitserreger werden so rasch wieder herausgespült.

Hormonelle Veränderungen

Im Hormonhaushalt der Frau kann es mitunter ganz schön turbulent zugehen – und das bleibt nicht ohne Folgen. So kann zum Beispiel die veränderte Hormonlage während der Schwangerschaft das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen. Die Harnwege weiten sich und Keime können so ungehindert in die Blase aufsteigen. Auch die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre können häufige Blasenentzündungen mit sich bringen: Der Mangel an Östrogen kann das Scheidenmilieu ungünstig verändern – eine wichtige natürliche Barriere gegenüber Krankheitserregern wird somit geschwächt.

Diabetes

Diabetiker haben aufgrund des geschwächten Immunsystems grundsätzlich ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Dazu zählt auch der Harnwegsinfekt. Wenn der Diabetes darüber hinaus schlecht eingestellt ist, kann der Urin einen erhöhten Zuckergehalt aufweisen – ein idealer Nährboden für Bakterien. Auch Blasenfunktionsstörungen sind bei Diabetes-Patienten möglich. In der Folge kann Restharn in der Blase verbleiben, Krankheitserreger werden dann nicht gründlich genug aus dem Körper gespült.

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  • 1 Vahlensieck et al. Antibiotics. 2019; 8(4):256. Wolf E., Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 35, 2007
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